Erste Beiratssitzung durchgeführt
Um das Projekt KlimaSicher fachlich zu begleiten, Arbeitsergebnisse zu spiegeln und wichtige ergänzende Informationen und Erfahrungswerte aus der täglichen Arbeit unterschiedlicher Experten im Klimaanpassungsbereich auszutauschen und zu diskutieren, wurde der Beirat KlimaSicher eingerichtet.
Die erste Sitzung des Beirats fand im Rahmen einer Videokonferenz am 26. Januar 2020 statt. Teilgenommen haben neben den Projektpartner*innen rund 15 Personen unterschiedlichster Institutionen aus Forschung, Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung, darunter z.B. Vertreter des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW, Vertreter von Industrie- und Handelskammern, der EnergieAgentur.NRW, der Bezirksregierungen Arnsberg und Münster, des Landesamtes für Natur, Umweltschutz und Verbraucherschutz NRW, des Deutschen Instituts für Urbanistik und der Kreisverwaltungen.
Nach der Begrüßung durch Herrn Dr. Jürgen Wutschka – Dezernent für Regionalentwicklung des Kreises Soest – haben zunächst alle Teilnehmer*innen die aktuelle Situation zur Klimafolgenanpassung in privaten Unternehmen eingeschätzt. Klimaschutz und Nachhaltigkeit seien Aspekte, die in vielen Unternehmen schon heute einen hohen Stellenwert einnehmen – so der gemeinsame Tenor. Die Klimaanpassung hingegen sei ein Handlungsfeld, das insbesondere mit Blick auf die freie Wirtschaft häufig noch in den Kinderschuhen stecke.
Im weiteren Verlauf wurden der Projektansatz sowie Ziele und geplanter Ablauf des Projektes vorgestellt.
Die Projektpartner des Lehrstuhls für Marketing an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften an der TU Dortmund präsentierten die Ergebnisse der Tiefeninterviews mit mehr als 20 Unternehmen im Untersuchungsraum . Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere ein „falsches Sicherheitsgefühl“, eine „geringe Gefahreneinschätzung“ sowie „geringes Erfahrungswissen“ Barrieren sind, die Unternehmen bislang von Anpassungsmaßnahmen abgehalten haben. Treiber, die zu einer Beschäftigung mit dem Thema beigetragen haben, sind bereits eingetretene Schadensfälle oder ein generelles Risikobewusstsein. Das Projekt KlimaSicher setze mit seinen Informations- und Beratungsangeboten somit an der richtigen Stelle an, sind sich die Beiratsmitglieder einig.
Erste Zwischenergebnisse der Klimawirkungsanalyse wurden durch die Experten des Instituts für Stadtbauwesen und Stadtverkehr an der RWTH Aachen Universität vorgestellt. Ziel der Analyse ist es, die Gewerbegebiete innerhalb des Kreises zu identifizieren, die besonders stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sein können. Dazu wurden z.B. Daten zu klimatischen Einflüssen mittels Geoinformationssystemen ausgewertet. Dazu zählen z.B. die Anzahl heißer Tage > 30°C, die prognostizierte Zunahme dieser heißen Tage, die thermische Belastung (gefühlte Temperatur), der Anteil überfluteter Flächen und die Wasserstandshöhe bei Starkregen.
Die ersten Analysen verweisen darauf, dass es im gesamten Untersuchungsraum Gewerbegebiete gibt, an denen sich unterschiedliche Risikofaktoren überlagern, ebenso aber einige Gebiete durch einzelne Klimawirkungen besonders betroffen sein können.
Die Klimawirkungsanalyse wird in den kommenden Wochen weiter vertieft.
Abschließend sind sich die Beiratsmitglieder einig, dass es eine zentrale Stellschraube für den Erfolg des Projektes sein wird, die von den Risiken besonders betroffenen Unternehmen zu erreichen und für das Projekt bzw. die Beratungsangebote zu gewinnen.
Eine zweite Beiratssitzung ist für September 2021 geplant.
Kreis Soest - die Landrätin
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